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Stadtgarten und Promenadenring

Ausgangspunkt für den Spaziergang ist das Barockhäuschen «zum Balustergarten» im westlichen Bereich des Stadtgartens.

Der Stadtplan von 1755 zeigt ausserhalb der befestigten Altstadt die parzellierten Bürgergärten mit einem Geviert als Nutz- oder Blumengarten in der Mitte. Westlich führen bereits Alleen nach Veltheim.

Auf dem Übersichtsplan von 1904 erkennt man präzise gezeichnet den Grüngürtel um die Altstadt. Innerhalb ist nur der Kirchplatz und der Graben mit Bäumen bestanden. 1902 wurde der östliche Teil des Stadtgartens von Evariste Mertens gestaltet.

1950 Wettbewerbsprojekt von Walter Leder. Dieser gilt als Pionier der Gartenarchitektur. Er gestaltete bereits 1933 die ZÜGA, 1939 die Landi und 1959 die G59 mit.

Darstellung der «Zeitschichten». 2010 wurde für den Stadtgarten und die angrenzenden Gebiete ein Testplanungsverfahren durchgeführt. 3 interdisziplinäre Teams analysierten die Situation und machten Interventionsvorschläge.

Die Stadtlektüre lässt 3 verschiedene Typologien erkennen: die Altstadt, das urbane Bahnhofsquartier mit Merkurplatz und den Stadtgarten als Teil des Park- und Promenadenrings.

Ergebnis der Testplanung: 7 Handlungsfelder. Passage und Aussenverkauf Manor (1 und 2), Jonas Furrer und Einfahrt TG (3), städtische Liegenschaften (4), Sicht-/ Wegverbindung Stadttheater (5), Platzgestaltung KMW (6), Aufwertung Stadthausstrasse (7).

Ein Stadtpark muss ein möglichst breites Nutzungsangebot abdecken. Durch Entflechten von Nutzungen kann Konflikten vorgebeugt werden. Sinnvolle Anordnung der Nutzungen in einem «Aktivitätenband».

Wegnetz: Die internen Verbindungen sind +/- gut. Die Anbindung an die Umgebung muss verbessert werden. Der Stadtgarten soll für Besucher und Touristen besser erreichbar sein. Die Belagsart muss den heutigen Anforderungen gerecht werden.

Fazit: Den Bestand wahren. Erfolgte Veränderungen sind teils zu korrigieren. Reparaturen sind erforderlich. Anpassungen / Neugestaltungen sind auch ausserhalb des Stadtgartens erforderlich.

Der Master- oder Konzeptplan zeigt das Ergebnis der vorgenannten Analysen. Die Qualitäten des Entwurf «Leder» werden wieder gestärkt. Anpassungen an heutige Bedürfnisse erfolgen subtil.

Die Umsetzung ist anspruchsvoll. Aufgrund der unterschiedlichen Besitzesverhältnisse, Zeithorizonte und politischen Meinungen ist eine Etappierung sinnvoll. Vorgesehen war 2012, das Kernprojekt «Stadtgarten» zur 750-Jahrfeier 2014 fertig zu stellen.

Eine Gartenanlage verändert sich über die Jahre gewollt oder ungewollt. Die Nutzung und die Pflege haben einen grossen Einfluss Bilder von 1958 und 2013 belegen dies.

Ein Ausschnitt des Pflegeplans 2014. Die unterschiedlichen Grafiken und Farben stehen für die verschiedenen Vegetationsflächen (z.B. Rasen, Blumen, Gehölze) oder Belagsflächen (z.B. Kies, Pflästerung).

Pflegeplan 2018. Die Änderungen (teils aus Spargründen) seit 2014 sind erkennbar. Pflegepläne bestehen für sämtliche öffentlichen Anlagen. Sie sind ein wichtiges Planungs- und Führungsinstrument.

Massauszug des Stadtgartens. Es sind rund 40 Flächenarten (Pflegeprofile) ausgewiesen. Aufgrund der hinterlegten Aufwandzahlen können verschiedenste Auswertungen gemacht werden.

Kunst im öffentlichen Raum ist ein wichtiges Element der Freiraumgestaltung. Hier der Vorschlag der Jury für das Geschenk des Galerievereins an die Bevölkerung und Besucher/innen.

Der Promenadenring um die Altstadt. Keine neue Idee, das belegen Zeichnungen von 1867. Aber an zahlreichen Stellen wurde die Promenade zugunsten von Strassenbauten angeknabbert.

Mehr oder weniger ausgeprägt, findet man Grüngürtel um die Altstädte in zahlreichen europäischen Städten. Hier zwei prominente Beispiele mit Leipzig und Wien.

Mit dem Konzept «Promenadenring» soll der Bevölkerung, aber auch den Planern oder der Politik der Wert und die Kraft dieses Grünraums ins Bewusstsein gebracht werden.

Das Konzept unterscheidet die Abschnitte des Rings nach zwei Haupttypen. Zum Einen stehen die Repräsentationsbauten der Strasse zugewandt (Oskar Reinhart, Stadthaus), zum Andern stehen sie in Parkanlagen (Lindengut).

Die Elemente des Promenadenrings: Die durchgehende Wegfigur. Sie bedarf an einigen Stellen einer Neugestaltung und damit Verbesserung.

Die durchgehende Licht- und Möblierungsfigur. Angestrebt werden eine einheitliche Lichtstimmung und Ausstattung, die den Ring von anderen Strassen unterscheiden.

Eine durchgehende Baumfigur wird durch Baumarten erreicht, die einen ähnlichen Habitus haben und die durch präzise Standortwahl die Wahrnehmung des Rings stärken. Die Alleen der Ausfallstrassen beginnen ausserhalb.

Die Umsetzung kann schrittweise, bei Erneuerungsbedarf erfolgen, oder dann im Rahmen von grösseren Bauprojekten. Das Konzept zeigt das Ziel auf.

Handlungsbedarf besteht auch bei der städtischen Liegenschaft «zur Platane». Diese Studie zeigt die Möglichkeit zum Bau einer schmucken Kleinanlage - ein Mosaikstein im Ring.

Hier endet der Spaziergang, unter dem Ginkgo im Pärklein zur Platane

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